Und gib uns unser täglich` Schnitzel

Schweine fressen Getreide aus Trog
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Der Besuch beim Bäcker zeigt, dass Brot immer teurer wird. Nicht nur die Energiekosten steigen, sondern auch die für Lebensmittel. Und Hand aufs Herz: Wann haben Sie die letzte Flasche Weizenkeim-, Raps- oder Maisöl in einem Supermarktregal gesehen?

Der Krieg in der Ukraine hat für uns viele Gesichter. Sowohl in den Nachrichten und Sondersendungen als auch direkt vor unserer Haustür, seitdem die Flüchtlinge in Deutschland ankommen. Während wir hier „nur“ tiefer ins Portemonnaie greifen müssen, geht es in anderen Ländern der Erde in den kommenden Monaten um wesentlich mehr. Es geht um Hunger und vielfach gar ums Überleben.

Das und auch die leeren Regale sowie steigenden Preise für Lebensmittel müssten allerdings nicht sein. Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bundes für Ökologische Lebensmittelwirtschaft, forderte jüngst ein EU-Sofortprogramm zur befristeten Abstockung der Tierbestände. Eine grandiose Idee! „Denn unglaubliche 60 % der Getreideernte gehen in Europa in die Futtertröge! Nur 20 % des Getreides werden als Lebensmittel verwendet. Auch rein ökonomisch gibt es derzeit keine günstigere Variante, um dem Hunger von Millionen Menschen vorzubeugen", so Andres. Und die Wahrheit dahinter beschreibt eine unglaubliche Kalorienverschwendung. Vier bis zwölf pflanzliche Kalorien braucht es, um eine Fleischkalorie zu erzeugen - je nachdem, ob es sich um Huhn, Schwein oder Rind handelt.

Ein Verzicht hätte enorme Auswirkungen. Hierzulande würden sich die Preise von Nahrungsmitteln wie Weizen oder Raps wieder einpendeln. In armen Ländern, wo die Steigerung der Weltmarktpreise eh keiner mehr bezahlen kann, würde der Hunger deutlich reduziert. Denn unsere Schnitzel und Steaks „essen“ seit Jahrzehnten den Armen auf unserem Planeten die Nahrung weg. Weniger oder „keine“ Schweine, Rinder und Co. in deutschen oder gar europäischen Ställen wären eine durchgreifende Entlastung – auch für die CO²-Bilanz.

Und es wäre eine gute Übung für die Zukunft. Wer einmal für ein paar Monate auf Fleisch verzichtet, wird danach hoffentlich auch weniger oder keines mehr essen wollen. Da politische Mühlen langsam mahlen, sollten Sie selbst aktiv werden: Essen Sie kein Fleisch mehr, retten Sie Leben und schonen Sie Ihre Geldbörse.

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