Nicht schweigen – den Tieren zuliebe!

Katze ist verletzt am Ohr
Anne Beck-Hofmann

Opherten ist ein malerisch gelegener Ort in der Gemeinde Titz. Beim Spazierengehen über die Felder hat man nicht nur einen unglaublichen Blick über den Kreis Düren. Man bekommt, sofern man überhaupt einer Seele begegnet, auch schnell Kontakt zu netten Menschen.

Die meisten Katzen sind von Natur aus vorsichtig - besonders im Freigang. Haben sie die drohende Gefahr von Autos einmal verstanden, passiert ihnen meist nicht mehr viel. Beim Ausgang meiden sie Menschen, Hunde und halten Abstand. Droht Gefahr, so sind sie einfach schneller. Nicht umsonst müssen Jäger ein Gewehr nutzen, denn ohne technische Hilfe hätten sie nie eine Chance bei ihrem niederträchtigen Hobby.

Doch im beschaulichen Opherten haben Katzen anscheinend noch einen anderen Feind. Eine kranke Seele unter den vielen guten. Sie hasst Katzen.

Betty, eine wunderschöne Langhaarkatze, kam vom Ausgang nicht mehr zurück. Genauso wie der Bengale Quincy. Vielleicht wurden sie erschossen oder vom Auto überfahren. Oder gestohlen, denn schöne Rassekatzen sind begehrt. Für die Besitzer ist es ein Albtraum nicht zu wissen, was aus ihren Schützlingen wurde.

In einem anderen Licht erscheinen Betty und Quincy, wenn man an Kater Fritz aus der Bergstraße denkt. Er kam Ostern 2019 mit einer schweren offenen Kopfverletzung nach Hause. Zweimal musste er vom Tierarzt operiert werden und sprang dem Tod von der Schippe.

Als nun sein Weggefährte Sam, mit dem er schon mal Napf und Bett teilt, ebenso mit schwersten Kopfverletzungen heimkam, stellte sich erneut die Frage: Wie kommt eine Katze zu so einer Verletzung? „Nur durch einen Schlag auf den Kopf“, meint der Tierarzt und sieht klare Parallelen zu Fritz.

Fünf Typen von Tierquälern unterscheidet Psychologe Peter Friedrich, Professor für Psychologie und Kriminologie an der Hochschule für Polizei in Wiesbaden. Man muss sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigen, will man die Täter verstehen und fassen. Dieser Täter nutzt Tiere als Blitzableiter oder ihn stimulieren wiederkehrende Fantasien von Tierquälereien. Ihm muss das Handwerk gelegt werden! Wer Menschen erlebt, die nach einem Hund treten, aggressive Handlungen an Tieren androhen oder wer sie sogar erwischt, darf nicht schweigen. Den Tieren zuliebe!

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