Grüne Woche mit überfälligem Signal!

Logo des Dicsounters Lidl
shutterstock.com / Karolis Kavolelis

Dieses Jahr ganz vorne, der Discounter Lidl. Christoph Graf, Chefeinkäufer für Deutschland, gab den Journalisten der Lebensmittelzeitung in die digitalen Stenoblocks, dass der Fleischanteil in seinem Sortiment bis 2025 deutlich sinken und dafür der von pflanzenbasierten Lebensmitteln kontinuierlich steigen werde.

Grenzen einhalten
Dieser Schritt sei "alternativlos, weil es keinen zweiten Planeten gibt", wird Graf zitiert. Und weiter heißt es, dass „die planetaren Grenzen“ bei der Ernährung berücksichtigt werden müssten. Ein schlauer Kopf ist Christoph Graf und endlich scheint die Lebensmittelbranche zu verstehen, dass es so nicht weitergeht.

„Bevormundung“ schreit der Bayerische Bauernverband und sieht einen Affront gegen die tierhaltenden Bauern. Am Ende würde der Kunde da kaufen, wo ihm die Produkte am meisten zusagen. Stimmt – das wird Lidl den Landwirten zeigen. Was der Bayerische Bauerverband immer noch nicht erkannt hat, sind die Fakten um ihn herum. Es gibt nur die eine Erde und von der schneiden sich die Menschen in den wohlhabenden Ländern so viel ab, dass ab Mitte des Jahres von der Substanz gelebt wird.

Verantwortung übernehmen
Für den Umwelt-Lebensmittel-Skandal, den Wertverfall besonders von Fleisch und Milchprodukten in Deutschland, ist der Lebensmitteleinzelhandel verantwortlich. Vorneweg die preisaktiven Discounter. Nun aber nimmt endlich ein Lebensmittelunternehmen seine gesellschaftliche und Umweltverantwortung wahr. Macht also das, was man von Unternehmern eigentlich erwartet. Nicht nur am Profit orientieren, sondern positiven Einfluss auf alle ausüben – für Menschen, Tiere, unsere Umwelt und das für morgen sowie übermorgen.

Christoph Graf weiter: "Unser Ziel ist nicht nur, Lidl beim Kunden positiv dastehen zu lassen, sondern wir wollen etwas verändern. Wenn andere auf diesen Zug aufspringen, ist das leichter. Wenn wir allein sind, ist es manchmal kompliziert." Er sieht den gesamten deutschen Handel in der Pflicht, etwas zu tun, "weil Europa und auch die Welt auf uns als Land schaut".
Und auch da hat er Recht. Wo aber Lidl noch nachbessern muss, ist beim verbleibenden Fleischangebot. Dieses nicht bis 2025 komplett auf Haltungsstufe 4 umzustellen, wäre unglaubwürdig und eine halbe Sache!

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