Das „Buuhh-Wort“ wird salonfähig

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Ich gebe es zu, wenn man so will. Auf Dienstreisen esse ich gezwungenermaßen manchmal vegetarisch – aber ansonsten ernähre ich mich vegan. Und da ist es auch schon – das Buuhh-Wort.

Wer noch kürzlich „vegan“ sagte, schreckte die meisten hierzulande ab. Alle persönlichen Gründe wurden angeführt, wenn es darum ging, nicht vom Fleisch oder ganz vom tierischen Protein zu lassen. Doch immer häufiger schalten heute Fleischesser nicht mehr ab, sobald ich das Buuhh-Wort benutze. Scheinbar erkennen immer mehr den richtigen Weg. Für ihre eigene Gesundheit, die Umwelt und … die Tiere.

Arnold weiß Bescheid

Heute werben wohl alle Lebensmittelhändler mit dem gelben V-Logo und zeigen, wo Besseresser ihre Nahrungsmittel finden können. Streaming-Dienste wie Netflix bieten Dokumentationen wie den „Game-Changer“ mit Arnold Schwarzenegger an, der sich als Veganer outet. Er, wie auch die zahlreichen Leistungssportler in der Doku beweisen: Der Verzicht auf tierische Proteine macht leistungsstark und eben nicht krank durch eine Fehlernährung.

Das behauptete die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zumindest noch 2016 in ihrem offiziellen Positionspapier. „Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich.“ Viel schlimmer noch: „Vegane Ernährung als Teil eines „westlichen“ Lebensstils unterscheidet sich von einer „traditionell“ pflanzlichen Ernährung, die meist in Entwicklungsländern praktiziert wird. Dort geht sie häufig mit einer eingeschränkten Lebensmittelverfügbarkeit und einer niedrigeren Energiezufuhr infolge von geringem Einkommen und Bildungsniveau einher.“  Ohne Worte!

Doch im Juli 2024 schreibt die DGE im jüngsten Positionspapier: „Eine vegane Ernährung kann nicht nur gut schmecken, sondern gut geplant auch gesundheitsfördernd für Erwachsene sein.“ Arnold Schwarzenegger lässt grüßen!

Was bewog die DGE zum Sinneswandel? 

Ernährung muss nicht mehr nur „gesund“ sein, sondern auch nachhaltig. Hierfür definierten die Ernährungswissenschaftler „weitere Zieldimensionen“ einer nachhaltigeren Ernährung in Form von Umwelt, Tierwohl und Sozialem. Die letzten beiden kickte man aber gleich wieder als „nicht ausreichend etabliert … und umfassend angewendet“ über Bord.

Bei der DGE waren 2016 die alarmierenden Nachrichten zum Zustand unseres Planeten scheinbar noch nicht der Rede wert. Heute ist es dann das Tierwohl. Dieses mit einbezogen, wird in ein paar Jahren die pflanzlich basierte Ernährung für die DGE wohl der einzige Weg sein. Hoffentlich!

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