Aldi Süd und eine dreiste Werbung!

Aldi Flyer zu Kükentöten
Aldi Flyer

Erneut warb Aldi Süd in seinem Werbeprospekt mit einer ganzseitigen Anzeige um die Gunst der Kunden. "Wir schaffen das Kükentöten ab!", titelte der Discounter und versucht, sich selbst erneut ins beste Licht zu stellen. Doch vollkommen zu Unrecht, denn: Nicht Aldi schafft das Kükentöten ab.

Früher gab es Hühner und Hähne auf den Höfen. Nicht jeden Tag legten die Hennen ein Ei, und "wenn die Füße nass waren" schon gar nicht. Die Hähne wuchsen natürlich, aber für eine Billigfleischproduktion viel zu langsam. Beides wirtschaftlich nicht sehr effektiv, und so entstanden zwei grundsätzlich unterschiedliche Hochleistungslinien: legefreudige oder schnell wachsende Hühnerrassen.

Die männlichen Küken der legefreudigen Hennen wuchsen leider zu langsam und wurden zu teuer, um dem Preisdruck von Aldi und Co. Stand zu halten. Sie zu töten war die günstigste Lösung. Mehr als 123.000 männliche Küken pro Tag, etwa 45 Millionen pro Jahr werden in Deutschland direkt nach dem Schlupf vergast oder lebendig geschreddert.

Ethisch nicht mehr tragfähig in einer sich wandelnden Gesellschaft. Lange haben primär die Tierschützer gemahnt und gefordert, damit der Wandel eintrat. Doch nun will ALDI Süd schrittweise bis 2022 entweder die männlichen Küken bereits im Ei erkennen, aussortieren und zu „hochwertigem Tierfutter verarbeiten“ oder als Bruderhähne aufziehen.

Beide Alternativen tierschutzwidrig!
Am 9. Bebrütungstag sollen die Eier untersucht, die männlichen Küken aussortiert und verarbeitet werden. Längst sind die Tiere dann schon in der Lage, Schmerz zu empfinden. Wann beginnt das Leben? Das ist eben auch eine Frage bei Hühnern. Bei der Aufzucht der Bruderhähne werden zwar keine Küken getötet, aber Tiere gemästet, die, wie ihre Schwestern, zuchtbedingt eine erhöhte Veranlagung zu Verhaltensabnormitäten wie Federpicken und Kannibalismus neigen.

Wirkliche Verbesserungen werden nur sog. Zweinutzungshühner bringen. Primär alte Rassen, die sich sowohl für die Mast als auch zum Eierlegen eignen. Sie werden wirtschaftlich nicht so erfolgreich sein und die Eier ein paar Cent teurer. Dafür aber gesund und munter. Damit es klar ist: Aldi und Co. sind nicht die Samariter der Tiere und der Natur. Sie sind die Wurzel des Übels, schwingen sich aber jetzt auf, unwissenden Verbrauchern etwas anderes vorzutäuschen.

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