42 + 4 = 1.976

Mein ehemaliger Schulkamerad Ralf Meurer ist Polizist geworden. Ein handfester Beruf. Was uns bis heute verbindet sind die Tiere. Er hat, und das sagen viele andere, die es erleben durften, ein enormes Verständnis für Hunde.

Als Tierfreunde im Frühsommer merkwürdige „Lieferungen“ von Hunden in ein Haus in Nideggen auffielen, gab er sich kurzerhand als Kaufinteressent aus. Viel zu jung von der Mutter getrennt und ohne Tollwutimpfung, war der Huskywelpe aus Polen gekommen und hatte den Verkäufer angeblich 750 € gekostet. Der Dienstausweis von Ralf Meurer beendete den Deal und vier Welpen kamen ins Kreistierheim.

Nur die Spitze eines Eisbergs
Wenn man den Zahlen von Statista glaubt, zogen während der Corona-Pandemie zusätzlich rund eine Million Katzen und 600.000 Hunde bei den Deutschen ein. Ob sie dort ein dauerhaftes Zuhause finden, ist eine ganz andere Frage. Für den Kreis Düren rechnerisch alleine 1.976 Hunde. Dieser enorme Bedarf war alleine durch Tierheime und verbandszugehörige Züchter nicht zu decken. Ein unglaubliches und fast anonymes Geschäft können all jene machen, die Hunde und Katzen möglichst effektiv vermehren und über das Internet anbieten.

In den vergangenen Monaten kamen so mehrere Würfe beschlagnahmter Welpen ins Tierheim Düren. Höhepunkt bis heute war ein Einsatz von Veterinäramt und 40 Polizisten, an der auch die Mitarbeiter des Heims beteiligt waren. 42 Hunde wurden vorläufig beschlagnahmt und mit denen, die noch im Mutterleib waren, sollten es am Ende 24 Welpen werden, die zurzeit im Kreistierheim sind. Ein großer wirtschaftlicher Verlust, denn jeder der Welpen hätte dem Verkäufer rund 1.500 Euro eingebracht.

Ob nun illegal aus Osteuropa eingeführt oder hier einen einfachen Euro gemacht, in dem man Hündinnen zur Vermehrung missbraucht: Den Tieren geht es meist schlecht, und das muss ein Ende haben. Solange die Politik in Berlin es nicht fertig bringt, den Internethandel von Tieren zu verbieten, müssen wir hier vor Ort Fakten schaffen. Null Toleranz gegenüber Haustierhändlern! Sie müssen aufgespürt, enttarnt und bestraft werden. Zwei intensive Jahre der Verfolgung würden sich in der Szene herumsprechen, einen Kahlschlag bewirken. Der Tierschutzverein ist bereit dazu.

Quelle: 600.000 Hunde auf 82 Mio. Ew:  = 732 Hunde/100Tsd EW x 2,7 (Kreis Düren) = 1976 Hunde